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Die Wasserrahmenrichtlinie verlangt, die
Bodennutzungsstrukturen als Belastungen von Oberflächengewässern zu
ermitteln. Genaugenommen handelt es sich bei Bodennutzungsstrukturen
natürlich um keine Gewässerbelastungen, sondern allenfalls um Potenziale,
denen tatsächliche Belastungen entspringen können.
Zur Beschreibung der Bodennutzung in Mecklenburg-Vorpommern zieht die Wasserwirtschaftsverwaltung den europäischen Datenbestand der CORINE-Landbedeckung heran. Die Daten sind zwar gröber als die Daten der mecklenburg-vorpommerschen Biotop- und Nutzungstypenkartierung, doch reicht ihre Auflösung für eine bloße Darstellung der Bodennutzungsstrukturen völlig aus; zudem sind sie – aus dem Jahre 2000 stammend – aktueller. Die CORINE-Daten werden zu zehn Flächennutzungsarten zusammengefasst. Die einzelnen Nutzungsarten sowie ihre prozentualen Anteile an der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns stellen die Tabelle und das Diagramm dar. Mit 70,8 % Anteil herrscht in Mecklenburg-Vorpommern landwirtschaftliche Nutzung vor, in weitem Abstand gefolgt von den Wäldern, die insgesamt 21,5 % einnehmen.
Die folgende Karte zeigt die örtliche Flächenverteilung der Bodennutzungen. Die Karte gibt überblicksweise darüber Aufschluss, in welchen Bereichen Schwerpunkte diffuser und punktueller stofflicher Belastungen liegen könnten. Potenziale befinden sich vorwiegend in landwirtschaftlich geprägten Gebieten, in denen durch Erosion und dränierte Flächen Stoffe unmittelbar in die Oberflächengewässer gelangen können. Im Zusammenhang mit der Ausbildung grundwasserschützender Deckschichten (siehe das Kapitel „Grundwasserdeckschichten“) lassen sich aus der Flächennutzung Rückschlüsse ziehen, in welchem Maße das Grundwasser einer Gefährdung durch Stoffeinträge ausgesetzt sein dürfte. Des Weiteren sind Schwerpunkte punktueller stofflicher Belastungen im Bereich urbaner Gebiete möglich.
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